Technisches Lexikon

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Deciman antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 22 Aug. 2024 15:11 #221
Also aus einigen Erfahrungsberichten damaliger Piloten geht hervor,
das ein guter Wart teilweise sogar mehr als 15 km zusätzlich aus einer 109 herausholen konnte.

Aber 'polieren' der Maschine wurde jedesmal in dem Zusammenhang mit erwähnt.

Deci
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Goddee antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 23 Aug. 2024 23:01 #222
Polieren der Maschine wird, wenn ich mich recht erinnere, im Zusammenhang mit der P51 erwähnt. Warum also nicht auch hier?
Last Edit:23 Aug. 2024 23:02 von Goddee
Letzte Änderung: 23 Aug. 2024 23:02 von Goddee.

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JoeFox antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 26 Aug. 2024 20:46 #223
Also ich kann mir das schwerlich vorstellen. Dann gäbe es in der Formel 1 keine matten Lackierung...

Optimierung von Spaltmaßen, grobe Glättung von Oberflächen (keine vorstehenden Nieten, Korrektur von Beulen/Dellen) schon eher. Glaube, das wurde bei Tests mit der P-51 schon erkannt. Aber der Geschwindigkeitsgewinn wog den erhöhten Aufwand nicht auf. So zumindest in meiner Erinnerung...
von JoeFox

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Eisbär antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 26 Aug. 2024 21:31 #224
Der erhöhte Aufwand wurde tatsächlich Werkseitig nicht umgesetzt. Für ihre Piloten haben es dann aber die Warte in den Einsatzverbänden getan. Das wurde vor allem im späten Kriegsverlauf wichtig, denn nur wenige Stundenkilometer mehr konnten einem Piloten das Leben retten.
Anbei ein Versuchsbericht der Messerschmitt AG von 1942.
 

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Goddee antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 27 Aug. 2024 11:49 #225
quote Joe: Also ich kann mir das schwerlich vorstellen. Dann gäbe es in der Formel 1 keine matten Lackierung...

Die neuere Forschung hat auch ergeben, dass eine entsprechend strukturierte Oberfläche einen geringeren Luftwiderstandsbeiwert hat als eine polierte Oberfläche. Haifischhaut ist da ein Schlagwort. Aus diesem Grund sind Golfbälle auch nicht glatt. Gibt ne Folge von Mythbusters in der ein Fahrzeug mit Golfballoberfläche getestet wird, da ist der Effekt gut zu sehen.
Last Edit:27 Aug. 2024 11:50 von Goddee
Letzte Änderung: 27 Aug. 2024 11:50 von Goddee.

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Deciman antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 27 Aug. 2024 12:36 #226

quote Joe: Also ich kann mir das schwerlich vorstellen. Dann gäbe es in der Formel 1 keine matten Lackierung...

Die neuere Forschung hat auch ergeben, dass eine entsprechend strukturierte Oberfläche einen geringeren Luftwiderstandsbeiwert hat als eine polierte Oberfläche. Haifischhaut ist da ein Schlagwort. Aus diesem Grund sind Golfbälle auch nicht glatt. Gibt ne Folge von Mythbusters in der ein Fahrzeug mit Golfballoberfläche getestet wird, da ist der Effekt gut zu sehen.
 
Die 'Haifischhaut' würde 'gezielte Dellen' in der Oberfläche voraussetzen. Die gab es aber nicht.
Bleibt also die 'Glätte' der Oberfläche. Und die kann durch polieren gesteigert werden.

Und bezüglich der 'matten' Lackierung...
Eine Lackierung besteht aus 3 Schichten...
- Grundierung (damit alles auch gut haftet und ne einhetliche Basis hat)
- Lackschicht (ergibt die Farbe)
- Transparente Schutzschicht (Klarlack) um ales zu versiegeln.

Also können auch 'matte' Farben durchaus poliert werden...

Deci
 
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Goddee antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 27 Aug. 2024 18:11 #227
Neuere Forschung Deci, heißt nicht unbedingt 1940. Und die Haifischhaut wurde bei Schwimmwettbewerben durch die Schwimmanzüge realisiert wegen zu guter Wirkung dann aber auch wieder verboten. 2008. Audi hat beim e-Tron den Unterboden mit solchen Golfballkuhlen ausgestattet. 2018.
Wollte damit eigentlich auch nur sagen: glatter nicht gleich windschlüpfriger 
 
Last Edit:27 Aug. 2024 18:38 von Goddee
Letzte Änderung: 27 Aug. 2024 18:38 von Goddee.

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JoeFox antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 27 Aug. 2024 20:28 #228
Auf der letzten Seite des von Eisbär geposteten Testberichts wird ja relativ klar gesagt, dass es vermutlich nicht am Lack lag (dieser wirkte nicht glatter als der Standard-Lack), sondern an den Spachtelmaßnahmen (also Glättung von groben Unregelmäßigkeiten) und ggf. Sonderbehandlungen der Maschinen. Das kann ich mir im Einsatz auch vorstellen, dass die Flugzeugwarte das gemacht haben. Aber die eigentliche Lackoberfläche (also ob man hier nochmal poliert oder nicht bzw. einen Speziallack aufträgt) macht da nix aus.

Wissenschaftlich korrekter wäre der Test gewesen, wenn sie die Geschwindigkeitstest an allen Maschinen (Serien- und Sondermaschinen) vor und nach Oberflächen-Behandlung der Sondermaschinen getestet hätten.

@Deci. Wenn die letzte Lackschicht ein glatter Klarlack ist, dann ist die vorher matte Farbschicht nicht mehr matt. Matt bedeutet, dass das Licht von der Oberfläche nicht klar reflektiert wird, sondern diffus gestreut wird. Das geht nur, wenn die Oberfläche (auf mikroskopischer Ebene) rauh ist. Man soll ja z.B. ein mattes Auto auch nicht polieren, weil es dann wie Speckschwarte aussieht (durch auftretenden Glanz).

So - Klugscheißermodus aus ;)
Last Edit:27 Aug. 2024 20:34 von JoeFox
Letzte Änderung: 27 Aug. 2024 20:34 von JoeFox.

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Eisbär antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 29 Aug. 2024 11:07 #229
Aufgaben des Entwicklungsbüros Me 109 (für die Entwicklung der K-Reihe)

Schwachstellenbeseitigung wie Fahrwerkbrüche und Neigung zum Ausbrechen bei Start und Landung. (Mehr dazu in einem späteren Artikel.)
Einbau einer 30mm Kanone
Einbau des DB 605 D-Motors mit grösserem Lader und gesteigerter Höhenleistung.
Geschwindigkeitsgewinn von 50 bis 70 km/h in Bodennähe.
Zum Geschwindigkeitsgewinn hier im einzelnen einige Angaben, wenn möglich mit angegebenem Geschwindigkeitsgewinn laut Unterlagen von Messerschmitt.

Aerodynamische Verbesserungen 45 km/h
Aerodynamisch verbesserte Motorverkleidung ohne Beulen
Abgerundete Kabinenhaube
Geänderte Lufthutze
Kantenbrechung im Strömungsbereich 8km/h
Einziehbares Spornrad 12 km/h, bei verlängertem Hecksporn 17 km/h
Fahrwerk Restabdeckung 11 km/h


Düsenkühler anstatt herkömmlichem Kältekühler 20 km/h
Neue Dünnblatt Luftschraube 12 km/h

 
von Eisbär
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Eisbär antwortete auf Technisches Lexikon

Posted 03 Sep. 2024 17:10 #230
 
 
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